Generell
Es geht hier nicht um Autoren oder deren Werke, deren Qualität zu wünschen übrig bleibt weil sie z.B. sich widersprechen, hanebüchene Logik- oder Denkfehler haben, oder generell eher schlicht und eindimensional sind. Es geht darum dass der Autor eine problematische Einstellung oder gar mehrere hat, die sich evtl. auch auf die Werke auswirken. Es sind hier zwei Fälle zu unterscheiden:
1. Der Autor selbst
Der Autor selbst hat eine - oder mehrere - problematische Einstellungen, z.B. Rassismus. Diese Einstellung kann - muss aber nicht - sich auch auf das Werk niederschlagen. Ein gutes Beispiel für eine Autorin, deren Werk jedoch unproblematisch ist, ist J. K. Rowling mit ihrem völlig aus dem Ruder laufenden Kreuzzug gegen Transsexualität.
2. Das Werk
Das Werk spiegelt die negative Einstellung des Autors wider, als Beispiel: Rassismus wird als vollkommen normal behandelt, evtl. sogar als positiv (Hans Dominik ist so ein Beispiel).
Wie gehe ich damit um?
Das Thema ist nicht ganz einfach, vor allem wenn die Werke ansonsten durchaus lesenswert sind, auch wenn die problematische Einstellung das Werk schon ein wenig vergällt. Ich habe für mich den folgenden Kompromiss gefunden:
- Wenn ich die Bücher/E-Books eh’ schon habe, gibt es für mich keinen Grund sie nicht (noch einmal) zu lesen, auch wenn der Genuss getrübt wird.
- Wenn es die Bücher kostenlos gibt - die Guttenberg-Projekte z.B. - gibt es für mich auch keinen Grund die Bücher nicht zu lesen, der Autor verdient ja nichts an mir.
- Ich kaufe keine neuen Bücher/E-Books des Autors. Hier das Beispiel J. K. Rowling, die angekündigt hatte, dass die Gewinne aus ihren neuen Büchern in ihre Stiftung fließt die sich gegen Transsexualität einsetzt. Hier ist für mich der Fall glasklar: Ich unterstütze ihren Kreuzzug nicht, wenn ich ein Buch/E-Book von ihr kaufen würde würde ich das indirekt tun.
Ob die Einstellung dermaßen problematisch ist dass ich das Werk selbst nicht lesen kann, entscheide ich persönlich selbst. Und das muss in der Tat jeder selbst wissen.